Interview mit Heavydrive Geschäftsführer Günter Übelacker

Günter Übelacker, Geschäftsführer der Heavydrive Gmbh
Bildrechte: Heavydrive.com

Was waren für Sie persönlich die Höhepunkte im Unternehmen?

Für mich persönlich ist es immer ein Highlight, an großen, internationalen Bauprojekten mitzuwirken wie in den letzten Jahren beispielsweise der Elbphilharmonie in Hamburg, dem Etihad Museum in Dubai, der Jakobshalle in Basel oder dem Jüdischen Museum in Frankfurt. Am meisten freut es mich aber, wenn Kunden nach erfolgreichem Projektabschluss wieder auf uns zukommen, da sie so zufrieden waren. Dies war beim Lakhta Center in St. Petersburg der Fall. Dort hatte Heavydrive bereits 2017 am Konferenzzentrum des Fakta Center I unterschiedliche, teils gebogene Fassadenelemente gesetzt. 2020 wurden wir dann für den Bau eines weiteren Gebäudekomplexes im Lakhta Areal II engagiert und setzten bei Minusgraden knapp zwei Tonnen schwere Fassadenelemente.

 

Welche Entwicklungsschritte hat Heavydrive in den letzten Jahren durchlaufen?

Das gesamte Unternehmen wurde seit 2019 tiefgreifend digitalisiert. Das beinhaltet eine komplette Modernisierung der Technik wie eine neue Serverstruktur, ein neues ERP-System sowie die Vernetzung der internationalen Tochtergesellschaften und strategischen Logistikpartnern. Wir verfügen nun sogar über ein Seefracht-Echtzeit-Tracking, damit wir immer sehen, wo sich die Lieferung gerade befindet. Alle unsere Monteure wurden außerdem mit Tablets ausgestattet. So sind alle Mitarbeiter vernetzt und immer über z.B. neue Kundenaufträge auf dem Laufenden. Dies beschleunigt auch unsere Arbeitsprozesse. Dazu kommen die digitalen Services für die Kunden, wie die Heavydrive App, der digitale Gerätefinder oder Beratung per Videotelefonie.

 

Welche Anlagen und Geräte hat Heavydrive in letzter Zeit auf den Markt gebracht?

Wir entwickeln alle unsere Heavydrive Modellreihen kontinuierlich weiter besonders hinsichtlich noch höherer Traglast oder spezieller Geländetauglichkeit wie zum Beispiel der Glastransportwagen HDL 600 S mit Kippfunktion. Besonders innovativ sind auch unsere Glasmontage-Geräte GMG M 1000 und GMG M 1400, die durch ihren dynamischen Lastausgleich besonders geländetauglich sind. Ganz neu im Sortiment ist der Treppentransporter TT 1300, der rückenschonend Lasten bis zu 1.300 Kilo über Treppen und Absätze befördert.

 

Inwiefern haben sich die Kundenansprüche seit der Firmengründung 2006 verändert?

Der Trend hat sich in den letzten 15 Jahren eindeutig in Richtung große und schwere Fassadenelemente entwickelt. Unser Ziel ist es Scheiben mit einem Gewicht von bis zu zehn Tonnen zu setzen. Die Architektur ist anspruchsvoller, es wird mit riesigen gebogenen und speziell beschichteten Glaselementen gearbeitet. Bei solchen komplizierten Projekten fordert der Kunde nicht nur irgendwelche Anlagen, sondern eine effiziente Individuallösung. Daher sind wir inzwischen meist schon in die Bauplanung involviert und entwickeln entsprechend der Baustellenanforderung die optimale Montagelösung für den jeweiligen Kunden.

 

Was waren in den vergangenen Jahren die größten Herausforderungen für das Unternehmen und wie haben Sie diese gemeistert?

Die größte Herausforderung war und ist die Corona-Krise verbunden mit Grenzschließungen, Lieferengpässen sowie Hygiene- und Abstandsregelungen. Da wir bereits in den letzten Jahren als Zusatzservice viele digitale Lösungen entwickelt haben, konnten wir den Kunden sofort eine ortsunabhängige Beratung durch beispielsweise Videotelefonie oder Simulationen am 3D-Modell bieten. Dank unserer internationalen Tochtergesellschaften und Lager konnten wir auch weitgehend problemlos die Kunden in Russland, USA, Schweiz und Dubai beliefern, da wir dort unabhängig von Grenzschließungen agieren konnten. Selbstverständlich haben wir auch ein weitreichendes Hygienekonzept umgesetzt und unsere Verwaltung ins Homeoffice verlegt.

 

Was ist Ihr Erfolgsrezept?

Das gesamte Heavydrive Team verfügt über jahrelange Baustellenerfahrung und wir arbeiten immer sehr eng mit dem Kunden zusammen. Unsere Monteure sind stets auf internationalen Großprojekten im Einsatz. Daher wissen wir zum einen immer genau, was in der Praxis gefordert wird, welche Probleme auf einer Baustelle auftreten können und wie wir unsere Anlagen entsprechend optimieren können. Zum anderen sind wir durch unsere Kundennähe immer auf dem neuesten Stand über Bautrends auf der ganzen Welt und können so mit Weitsicht neue Anlagen entwickeln.

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